Wie´s früher war…
Zu Oma´s und Opa´s Zeiten …
Der Ottingerhof ist seit 1740 in Familienbesitz liebevoll weiter geführt.
Omi erzählt gern, dass früher alles noch ein wenig anders war. Sie erinnert sich, dass jedes Korn, Obst und Gemüse, selbst gesät wurde. Von Mohn, Leinsamen, Rüben, Kartoffeln über Roggen, Gerste, Hafer und Weizen wurde alles selber gepflanzt und geerntet. All das, was man über das ganze Jahr hindurch zum Leben gebraucht hat. Außer etwas Zucker und Salz wurde fast nichts gekauft, man lebte von dem, was man selber hatte. „Es war halt viel Handarbeit“, erinnert sie sich. „Da hatten wir noch keine Maschinen, aber dafür warn wohl auch immer fast 20 Leute am Feld, und am Abend sind wir alle beisammen gesessen. Das war auch schön“. Und das glaub ich ihr gerne.
Am Hof wurden damals insgesamt ca. 20 Stück Rinder gehalten, darunter ein paar Milchkühe und die Aufzucht. Die gewonnene Milch wurde dann an Nachbarn und an ein kleines Geschäft verkauft. Zusätzlich wurden 2 Noriker Pferde gehalten, welche ausschließlich als Arbeitstiere am Feld und im Wald eingesetzt wurden. Erst später hat Opa im Winter damit begonnen mit dem Pferdeschlitten Gäste durch das tiefverschneite Tal zu kutschieren. Während dieser Zeit hat auch der Tourismus in den 60iger Jahren in Bad Kleinkirchheim Einzug gehalten. Am Ottingerhof wurde so damals ein zweites Standbein geschaffen.
Zur Stärkung am Morgen gab es täglich frisch gekochte Polenta aus Maismehl. Brot wurde nur einmal im Monat gebacken und dann im Dachboden gelagert bis der Vorrat wieder aufgegessen war. Fleisch gab es meist nur einmal im Jahr. Im Herbst wenn man ein Schaf oder ein Schwein hatte, konnte wieder frischer Speck gemacht werden. Erst später wurde es möglich mehrere Schweine züchten und das Fleisch zu verkaufen.
Sonntags musste man den ganzen Sommer über auf die Almen wandern um nach dem Vieh zu sehen. Fast alle Strecken wurden damals zu Fuß bewältigt. Kilometerlange Wege zur nächsten Arbeit oder zum Kirchtag wurden leichtfüßig gemeistert. Viele Maschinen gab es da noch nicht, das meiste wurde mit der Hand oder mit Hilfe von Ochsen und Pferden erledigt. Zur Mittagszeit wurde dann am Hausdach die Glocke geläutet und alle Familien am Feld wussten, dass das Mittagessen fertig ist. Gemeinschaft war früher sehr wichtig, denn bei der vielen Arbeit konnte man alleine nichts machen. Ob bei der Arbeit oder beim Feiern, es waren immer viele Leute beisammen.
Doch früher wie heute ist eins gleichgeblieben: Mit viel Liebe zur Natur und zu den Tieren wird der Hof mit Hilfe der ganzen Familie mit viel Leidenschaft bewirtschaftet.